Großübung der Feuerwehr Böblingen bei Chemieunternehmen Pfinder KG

vom 29 September 2017

Die Feuerwehr Böblingen führte am Abend des 10.10.2017 eine groß angelegte Übung bei der Firma Pfinder KG in der Rudolf-Diesel-Straße durch. Diese turnusmäßigen Großübungen liefern den Einsatzkräften der Feuerwehr, DRK, Polizei sowie den Vertretern der zuständigen städtischen Einrichtungen wichtige Erkenntnisse.


Sinn und Zweck der  Einsatzübung war ein Test der Löschwasserversorgung aus dem Hydrantennetz im Gebiet rund um das Übungsobjekt sowie die Zuführung des Sonderlöschmittels „F500“ an die Einsatzstelle. Das Szenario wurde durch den Einsatz von Pyrotechnik und Rauch realistisch gestaltet.


Übungsannahme war, dass ein Mitarbeiter der Firma Pfinder einen ausgedehnten Brand in einem Freilager auf dem Firmengelände via europaweiten Notruf 112 an die Integrierte Leitstelle Böblingen meldete. Diese alarmierte die Feuerwehr Böblingen mit dem Alarmstichwort „Brand Stufe 3 innerorts“, was im ersten Abmarsch einen erweiterten Löschzug, die Führungsgruppe des Landkreises Böblingen sowie Sonderfahrzeuge aus umliegenden Feuerwehren in Gang setzt. Nach Eintreffen der ersten Einsatzkräfte konnte die Lage wie gemeldet bestätigt werden, weshalb sich die Einsatzleitung sofort dazu entschied, weitere Löschfahrzeuge an die Einsatzstelle zu beordern. In Summe wurden nacheinander 40 Feuerwehrfahrzeuge mit circa 180 Feuerwehrleuten an das Übungsobjekt abgerufen und eingesetzt. Vordergründig stand nun im weiteren Einsatzverlauf der Aufbau einer suffizienten Wasserversorgung aus dem Hydrantennetz der Stadt Böblingen. Dabei mussten Schläuche über mehrere hundert Meter an die Wasserabgabestellen verlegt werden. Zur Spitzenzeit sollten theoretisch minütlich knapp 9000 Liter Wasser aus den 14 Strahlrohren und den zwei Wenderohren der Drehleitern schießen. Leider konnten aufgrund defekter oder zugeparkter Hydranten nicht alle in Betrieb genommen werden, weswegen etwa ein Drittel der geplanten Wassermenge nicht abgegeben werden konnte. Neben der Brandbekämpfung wurde auch die Menschenrettung durchgeführt. Es konnten vier Personen gerettet und dem Deutschen Roten Kreuz übergeben werden.


Nach zwei Stunden Übungsdauer attestierte Einsatzleiter und Kommandant der Feuerwehr Böblingen, Thomas Frech, auf der einberufenen Pressekonferenz zum Abschluss der Übung den Einsatzkräften eine sehr gute Arbeit. „Das Zusammenspiel verschiedener Feuerwehren sowie die Einsatzleitung zusammen mit der Führungsgruppe hat einwandfrei funktioniert. Selbstverständlich gibt es Möglichkeiten zur Optimierung. Aber gerade aus diesem Grund führen wir die Übungen durch, um im Nachgang die nötigen Maßnahmen aus den Erkenntnissen zu ergreifen.“


Auch Karsten Lessmann, Leiter der Forschung und Entwicklung lobte die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr. Lessmann weiter: „Wir hatten als Vertreter der Firma Pfinder heute die sehr gute Gelegenheit, das Katasterkonzept zur frühzeitigen Detektion der gelagerten Gebinde in einem Schadensbereich zu testen. So konnten wir in kürzester Zeit der Einsatzleitung alle Informationen über den Stoff zukommen lassen, damit auf mögliche Gefahren reagiert werden kann.“


Oberbürgermeister Wolfgang Lützner zeigte sich beeindruckt vom Übungsaufwand und stellte die Notwendigkeit in den Vordergrund. „Ich sehe die Feuerwehr aus Böblingen mit Unterstützung anderer kommunaler Wehren für eine Großschadenslage sehr gut vorbereitet. Die Übung hat technische Mängel am Hydrantennetz aufgedeckt, die wir nun zügig beseitigen werden.


Die Feuerwehr Böblingen bedankt sich bei allen Übungsteilnehmern und der Firma Pfinder für die Unterstützung.


 


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